„Onkel“ ist eigentlich falsch, denn aus meiner Sicht war Willy ein Großonkel, der drei Jahre ältere Bruder meines Opas Gustl. Ob er lieber „Willy“ oder „Willi“ geschrieben wurde, muss offen bleiben, es gibt über die Jahrzehnte hinweg beide Varianten. Mir ist er sehr nahe gekommen in der Zeit, in der ich mich mit ihm beschäftigt habe, besonders beim Kolorieren seiner Zeichnungen, aber richtig gekannt habe ich ihn eigentlich nicht. Ich erinnere mich nur an wenige Besuche im Karwinkel, mehr an meine Enttäuschung, wenn er abends da gewesen war und ich ihn verpasst hatte, weil ich kleines Mädchen schon im Bett gewesen war. Ich erinnere mich an die frappierende Ähnlichkeit der beiden Brüder, die ein so unterschiedliches Leben führten und daran, dass ich fasziniert war von der einsamen Fremdartigkeit, die ihn umgab.

Neben dem, was ich hier schon aus den Tiefen der diversen Willy-Schachteln ans Licht gebracht habe, habe ich auch noch einiges in petto:
- Immerhin schon vertont: Brief an seinen Freund Wilhelm Hilsenbeck (auf soundcloud.com)
- Willis und Wilhelms Versuch der Gründung einer chemischen Firma zur Aufbereitung von Metallen
- Willis Probleme mit seinem Vermieter Georg Schormaier in der Müllerstraße 1, IV. Stock
Und hier alles, was ich schon gesammelt habe:
Willy zeichnet, Steffi malt
Willi und ich begegnen uns, über die 65 Jahre, die uns trennen, hinweg im Zirkus
Weiterlesen…Es war einmal ein Apotheker
Es gibt nicht nur die Willy-Schachtel, aus der ich die Unterlagen, das Tagebuch, Gedichte und Geschichten habe, nein, es gibt auch eine Willy-Mappe, in der seine Skizzen, Malereien und Entwürfe versammelt sind.
Weiterlesen…Willi Weidemann – Karneval im Grosshirn
…Von gigantischer Eifersucht, begann er in der Verzweiflung tätlich zu werden und im Handgemenge riss ihm das wüste Frauenzimmer die Maske herunter. …
Weiterlesen…Zustand (mit sex – appeal)
Dies Gedicht ist ein Gedicht! Natürlich nicht von mir, sondern von Willy…
Weiterlesen…Willys Unfruchtbarmachung
Ich erinnere mich, dass mein Vater und mein Onkel Peter nach Willys Tod mehrere Abende und am Wochenende vermutlich auch Tage unterwegs waren, um seine Wohnung zu räumen. Es gibt die Erzählung, dass er einen großen Schrank hatte, der nur Schachteln enthielt.
Weiterlesen…Willy Weidemann – Wurmperspektiven
In den 20er Jahren ist aus dem verzweifelten Soldaten Wilhelm der charmante Willy geworden und er versucht sich hier als Schriftsteller.
Weiterlesen…Onkel Willis „Schiksal“
„Mein Intimes“ ist sein Tagebuch aus den Jahren 1916/17, in dem er seine Erlebnisse als Telegrammbote im unruhigen München beschreibt, immer unter dem Vorzeichen der drohenden Einberufung in den großen Krieg, wie der 1. Weltkrieg damals noch heißen konnte.
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