Z u s t a n d
Eleonore – langgestielte Gute
Mir ist so schwummelig, so speiberisch zumute
(Als läg mir weissgottwas im Blute)
Seit ich Dich sah, ich fühl es, bin ich nichts mehr wert
Das Leben hat sich zweimal von mir abgekehrt.
Ich träum im Wachen, bin im Träumen sehnsuchtswach
Das Leben ist nur mehr ein hohles Sehnsuchtsach
Aus Deinem Munde blos ein ausgebrochner Stiftenzahn
Es wär ein Stück von Dir – ein goldgewogner Talisman
Doch nichts reales, nichts in allem trüben Sein
Verschlimmernd höchstens des gereizten Hirnes Gaukelschein
schliess ich die Augen beispielsweise – seh ich Deine
selbst noch im Dunkeln wohlgeformten Beine
Dabei vergehen Hoffnung, Haltung und Benimm
Nichts reinigt diese Wunde, weder Vasenol noch Vim
In allen Poren spür ich Deinen sex – appeal
Ach Gottchen könnt ich mich ertränken in Persil.
(von Willi Weidemann)