Jetzt kriegt er doch noch seinen eigenen Beitrag, als Begleiter von Konradine habe ich ihn ja schon erwähnt. Ich habe ja dieses eine Foto, das mir ein paar Jahre älter vorkam als die Bilder, die ich aus den frühen Jahren von Gustl und Luise, also aus den 1920er Jahren, habe. Hier gleich die mit Hilfe eines netten Facebook-Kollegen aufgehübschte Version:

Ich hatte von Anfang an die Idee, dass auf diesem zerrupften Bild vielleicht der aus Damgarten ausgewanderte Wilhelm mit Konradine und den beiden Söhnen Willi und Gustl zu sehen sein könnte, dachte aber, ich wäre auf das beliebte da-ist-der-Wunsch-der-Vater-des-Gedankens hereingefallen.
Jetzt, wo ich langsam die Böden der Fotoschachteln erkennen kann und mich daran mache, sie sortiert aufzuräumen, finde ich – wieder einmal – ein Foto, das ich bisher nicht beachtet habe.

Jetzt fällt es mir auf, weil es mittig an allen vier Seiten rostige Druckstellen von Reißnägeln hat; es war also mal ein wichtiges Foto, das jemand an die Wand gepinnt hat, damit er oder sie es jederzeit sehen konnte. Umdrehen hilft manchmal, dort steht: „Gewidmet zum dauernden Andenken der Familie Weidemann München im August 1906 Innsbruck 1906„. Auch hier hat mir der FB-Kollege geholfen mit einer schönen Kolorierung.

Ich würde jeden dieser Hüte nehmen! Das ist also der Malergehilfe, den es von der Ostsee nach München verschlagen hat, vielleicht ist er zu dieser Zeit schon Ortskrankenkassenfunktionär? Er sieht jedenfalls gar nicht danach aus. Er sieht aus, als wäre er immer dabei, den nächsten Streich auszuhecken.
Und nachdem ich dem Gesicht endlich den Namen zugeordnet habe, – einen „Wilhelm“ aus dem beginnenden 20. Jahrhundert hätte ich mir auch anders vorgestellt -, finde ich noch weitere Fotos:


Links sind definitiv zwei Spaßvögel am Werk, den Witz, den sie uns erzählen wollen, kennen wir leider nicht; aber den Hintergrund mit „Hintergrund“ zu betiteln hat schon was. Das rechte Bild ist mir ein bleibendes Rätsel. Immerhin habe ich herausgefunden, dass die gemischte Herrenrunde sich vor der Befreiungshalle in Kelheim versammelt hat und wir finden Wilhelm vorne links, der sich schon mal das Trinkhorn gesichert hat.
Das reicht so weit zurück, mein schelmischer Urgroßvater ist seit über 100 Jahren tot. Er starb 1913 an einer Sepsis, die von einer Verletzung am Kinn ausging, wie es im Totenschein beschrieben steht. Dieses Attest, ein paar Fotos und sein Arbeitsbuch sind übrig von ihm, und in gewissem Sinne auch ich, seine Urenkelin.
[…] Sohn Gustl mit 13 mitten in den Teenagerjahren. Aber auf einem gemeinsamen Foto (siehe hier: Wilhelm Weidemann, der Uropa) hat sie auch zu seinen Lebzeiten schon diesen Blick, wenn auch weniger ausgeprägt. Das muss bei […]
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